Forschungsschwerpunkte

Forschungsprojekte

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Policy Making in the Tension Between Scientific Evidence and Public Opinion: Experimental Studies with Politicians (2024-2026) - DFG

Science-based policymaking is at the forefront of political discourse. Governments around the world are committed to basing their policy decisions on evidence established through rigorous analysis and consistent with principles of scientific integrity. However, there are numerous examples of implemented policies that are inconsistent with science-based recommendations for action. This raises the fundamental question of why policymakers deviate from science-based recommendations. Drawing on established political economy theories, our project experimentally tests the hypothesis that politicians' self-interest significantly hinders the adoption of science-based policies. In particular, we hypothesize that politicians choose policies based on self-interested re-election motives when public and scientific policy support contradict each other. Although the trade-off between public preferences and conflicting scientific facts that politicians face seems ubiquitous, there is to date no causal evidence demonstrating the extent to which, and under what circumstances, political self-interest undermines evidence-based decision-making among policymakers. 

The proposed project fills this research gap by conducting complementary survey and field experiments with samples of the German public and German politicians. It provides causal answers to three key questions from the political economy literature: Q1: "How do politicians weigh scientific evidence against public preferences in their policy decisions?" To answer this question, we will conduct randomized conjoint experiments integrated into a large survey of federal, state, and local politicians. Eliciting politicians' perceptions about the effects of implementing the different policy options on (i) their own career and (ii) overall welfare as driving factors, we will determine the extent to which political choices are driven by these motives. Q2: "How does information about scientific evidence and public preferences affect politicians’ real-life policy positions?" We will explore this question in a field experiment with federal and state politicians. We will first randomly provide them with information about policy-specific scientific facts and public preferences. We will then observe their public communication on social media and in speeches, and conduct a complementary outcome survey, to assess how the information affects politicians' policy positions. Q3: "How do politicians acquire information about scientific evidence and public opinion?" This project analyzes how politicians’ acquire information about policies’ public versus scientific support. In particular, we examine whether self-interested motives drive endogenous information-acqusition behavior, and consequently affect politicians’ policy positions. Taken together, the proposed project will provide new insights into how policymakers’ self-serving motives undermines the implementation of policies recommended by scientific evidence.

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Subsidies for the Energy Transition: Effectiveness and Take-Up Barriers (2024-2025) - Fritz Thyssen Stiftung

In der Wissenschaft ist man sich weitgehend einig, dass zur Verlangsamung des menschengemachten Klimawandels eine Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen dringend erforderlich ist.

Gemäß der neoklassischen Theorie wäre das effizienteste Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, einen Preis auf solche Emissionen zu erheben (realisiert zum Beispiel durch eine CO2-Steuer oder ein cap-and-trade System). Diese Festlegung ist in der Forschung aber durchaus umstritten, und auch in der Politik sind andere Instrumente zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes verbreitet. Dazu gehören insbesondere Subventionen für Unternehmen, Haushalte und staatliche Akteure, die dazu anregen sollen, in klimaneutrale Technologien zu investieren. Beispiele sind das Next Generation EU Programm oder der Inflation Reduction Act in den USA, die Summen von 338 Milliarden Euro bzw. 370 Milliarden Euro an Zuschüssen für eine „grünere“ Wirtschaft bereitstellen.

Sind solche „grünen“ Subventionen und Investitionszuschüsse effektive Instrumente zur Verringerung von Treibhausgasen? Um diese Frage zu beantworten, werden im Rahmen des Projekts zwei Teilstudien durchgeführt:

Das Ziel der ersten Teilstudie ist die Abschätzung des Effekts verschiedener Subventionen zu erneuerbaren Energien auf die Verbreitung der erneuerbaren Energien sowie die Verringerung von Treibhausgasemissionen. Die Studie greift auf neue Daten des Council of European Energy Regulators zurück und kombiniert sie mit weiteren relevanten Daten wie Wetterdaten, Faktorpreisen oder Produktionsmengen von Elektrizität je nach Erzeugungsform. Die ökonometrische Analyse beruht darauf, dass die Höhe von Subventionen im Ländervergleich je nach Produktionsart (Wind, Sonne, …) und Subventionsinstrument (Einspeisepreis, Einspeisetarif, Steuervergünstigung, …) sehr stark variiert. Diese Variation machen sich Prof. Necker und Prof. Liebensteiner zunutze und ermitteln, wieviel Kapazitätszuwachs bei erneuerbaren Energien, wieviel erzeugten Strom und wieviel CO2-Vermeidung ein zusätzlicher Euro an Subventionen verursacht. Die Identifikation erfolgt dabei anhand von Instrumentvariablen.

In der zweiten Teilstudie wird untersucht, welchen Einfluss das Design von Zuschüssen hat, die Kommunalverwaltungen zur Steigerung der Energieeffizienz zur Verfügung gestellt werden. Dazu werden Mitarbeitende von allen rund 11.000 Kommunen in Deutschland befragt, um Hürden bei der Einführung und Wohlfahrtskosten „grüner“ Investitionen zu identifizieren. In einer ersten Runde werden Experteninterviews durchgeführt, um durch offene Fragen die Argumentationsweise der Mitarbeitenden von Kommunen hinsichtlich der Investitionszuschüsse zu erfassen. Zweitens beinhaltet die Hauptstudie ein diskretes Entscheidungsexperiment, das den Einfluss der in der ersten Runde identifizierten wichtigen Aspekte (zum Beispiel Zeithorizont der Mittel, Eigenanteil, erwarteter Aufwand) für die Inanspruchnahme der Zuschüsse misst.

Auf dieser Basis kann das Design der Zuschüsse verbessert werden, so dass gerade Kommunen in föderalistisch strukturierten Ländern wie Deutschland sich häufiger für die Nutzung der Zuschüsse entscheiden.

Prof. Necker und Prof. Liebensteiner erhoffen sich aus dem Vorhaben ein besseres Verständnis der Frage, ob und wann Subventionen ein effektives Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels sind und ob sie die Energieeffizienz steigern können.

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