Dadurch, dass immer mehr Menschen online einkaufen, sinken die Umsatzanteile der stationären Einzelhandelsgeschäfte, von denen manche sogar schließen müssen. So liegt die geschätzte Schließungsrate von Geschäften in Deutschland derzeit bei 4,3 % und wird für die Vereinigten Staaten in den nächsten Jahren auf 5 % geschätzt. Eine solche Entwicklung kann Einkaufsgebiete und Einkaufszentren in Geisterstädte und Ödland verwandeln. Die Zukunftsprognosen für den physischen Einzelhandel sind ebenso düster: Berichten zufolge wird bis 2026 ein Viertel aller Einkaufszentren in den USA geschlossen werden. Die digitale Konkurrenz wird weithin als eine der Hauptursachen für diese Entwicklung angesehen, da das Online-Shopping während des Niedergangs des physischen Einzelhandels große Umsatzsteigerungen verzeichnen konnte. Die Schließung zahlreicher Einzelhandelsgeschäfte auf der ganzen Welt hat zum Teil drastische Auswirkungen auch auf damit verbundene Unternehmen wie Restaurants etc., Stadtgebiete und Gemeinden.
Eine neue Studie von Prof. Kupfer, Prof. Marchand und Prof. Hennig-Thurau im Journal of Retailing untersucht dieses Phänomen, indem sie eine umfassende Reihe von Faktoren mit tatsächlichen Ladenschließungen in Verbindung bringt und dadurch erforscht, was stationäre Händler gegen diesen Trend unternehmen können.
Die Autoren testen diese Faktoren empirisch anhand von mehr als 2.500 Einzelhandelsgeschäften in Deutschland über einen Zeitraum von 4,5 Jahren. Das richtige Sortiment, ein gut erreichbarer Standort und eine angenehme Ladenatmosphäre gehören zu den Faktoren, die signifikant mit einer geringeren Schließungswahrscheinlichkeit verbunden sind. Stichprobenanalysen zeigen unter anderem Unterschiede zwischen Geschäften, die Bekleidung oder Medienprodukte anbieten, verschiedene Geschäftsgrößen haben und die sich innerhalb oder außerhalb von Stadtzentren befinden.
Die Studie mit allen Details ist hier kostenlos verfügbar.