Am 6. und 7. November 2024 fand der 6. RSA-Fachkongress, organisiert von JProf. Dr. Dennis Häckl, Direktor des Instituts für öffentliche Finanzen und Public Management an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Universität Leipzig, in Zusammenarbeit mit dem WIG2 Institut statt. Unter dem Titel „Fairer Wettbewerb im defizitären GKV-System? Reform-Check und Bilanz des FKG“ versammelten sich Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und Gesundheitswesen, um die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) und die Wettbewerbsdynamik in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu analysieren.
Eröffnet wurde die Veranstaltung am 6. November mit einem Kaminabend im Ring Café Leipzig, bei dem renommierte Gäste wie Prof. Dr. Volker Ulrich (Universität Bayreuth und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats zum Risikostrukturausgleich beim Bundesamt für Soziale Sicherung), Andreas Grabowski (Bundesministerium für Gesundheit) und Gregor Pier (Bundesamt für Soziale Sicherung) zentrale Impulse gaben und im direkten Austausch mit dem Publikum standen. Der Kongresstag am 7. November, der sowohl vor Ort als auch digital zugänglich war, bot ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen und Diskussionen.
Eine zentrale Diskussion drehte sich um die Wirkungen des sog. Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetzes (FKG), das den Morbi-RSA durch Komponenten wie die Regionalkomponente, Manipulationsbremse und das Vollmodell maßgeblich geprägt hat. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Analyse der Wettbewerbssituation im GKV-System.
Aus wissenschaftlicher Sicht besteht weiterhin Forschungsbedarf zu den langfristigen Auswirkungen der FKG-Reformen. Offene Fragen betreffen etwa die Umsetzbarkeit des bereits in den Niederlanden genutzten Constrained Regression-Ansatzes im deutschen RSA und die Faktoren, die im Wettbewerb der GKV von entscheidender Bedeutung für die Versicherten sind.